HART IM NEHMEN
WIE EIN INTERNIST DIE MENSCHEN IM WESTLICHEN MITTELFRANKEN WAHRNIMMT.
„Die Franken“ – Dr. Gerhard Fuchs sagt diesen Satz gleich zweimal an diesem Vormittag. Er schüttelt dabei leicht den Kopf, in anerkennender Weise. Und lächelt. Es ist ein Kompliment an den Typus Mensch, dem er seit ein paar Monaten hier in Rothenburg begegnet. Und bei dem er jetzt gleich die Herztöne abhört.
Während er die Untersuchung vornimmt, kündigt er den Patienten vorab an, dass es gleich mal ein wenig drücken könnte. Meist gibt es darauf keine Reaktion.
DER FRANKE NEIGT NUN MAL NICHT ZUM JAMMERN.
Dr. Fuchs hat das auch anders erlebt. Er war einige Jahre in der Kardiologie und der Notaufnahme am Universitätsklinikum Essen tätig. Mit urbanerem Publikum, das schon mal sensibler reagiert. „Und das soll auch kein Vorwurf sein“, sagt der Oberarzt.
Er ist weit davon entfernt, die Patienten in Schubladen stecken zu wollen. Doch es gibt eine Weisheit unter Medizinern: Wenn die Verletzung wirklich schwerwiegend ist, fährt der Landwirt selbst in die Notaufnahme. „So in etwa erlebe ich das hier“, sagt Dr. Fuchs. „Und das gilt nicht nur für Landwirte.“
Dr. Gerhard Fuchs ist 40 Jahre alt und Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin. Ein ruhiger Typ, der nahbar ist, ohne kumpelhaft zu wirken. Er ist in den Haßbergen aufgewachsen, studierte in Würzburg Medizin und hat viel Erfahrung auf einer kardiologischen Intensivstation und in der Notaufnahme gesammelt. Dort behandelte er regelhaft 60 oder 70 Patienten pro Schicht.
Es war einer der Gründe, warum er sich für die Klinik Rothenburg entschieden hat. „Ich habe hier mehr Zeit für den Patienten. Und die braucht es einfach, um gute Medizin zu machen“, sagt Dr. Fuchs. Ein anderer ist das "Superteam" der Inneren Medizin, wie Dr. Fuchs es beschreibt.
Damit meint er vor allem Chefarzt PD Dr. Christian Wacker (ANgesicht Nr. 15) und den Leitenden Oberarzt Dr. Ralph Schulze (ANgesicht Nr. 13). „Beide bringen jeden Tag jahrzehntelange Erfahrung in der Behandlung von Herzinfarkten mit in die Klinik“, sagt Dr. Fuchs.
„DAS IST EINE GANZE MENGE KOMPETENZ, VON DER MAN LERNEN KANN.“
Den ersten Kontakt nach Rothenburg knüpfte Oberärztin Dr. Isabel Brenner-Kuhn (ANgesicht Nr. 01), die ebenfalls der Inneren Medizin angehört, darüber hinaus aber auch als niedergelassene Medizinerin nahe Würzburg tätig ist.
Der zentrale Arbeitsplatz von Dr. Wacker und Dr. Schulze ist das Herzkatheterlabor, wo minimalinvasive Untersuchungen am Herzen und den herznahen Gefäßen vorgenommen werden. Es ist ebenso der Ort, an dem zeitkritische Herzinfarkte behandelt werden. Und dort wird zukünftig auch Dr. Fuchs arbeiten.
Katheterbasierte Behandlungen, sprich, einen hauchdünnen Draht über das Handgelenk oder die Leiste bis an das Herz heranzuführen und dort eine Blockade zu lösen, beruhen auf einer Kombination von Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Das Letztere ist wörtlich gemeint.
„MAN MUSS SPÜREN, WAS DER KATHETER MACHT“,
sagt Dr. Ralph Schulze. "Die Bildgebung auf dem Monitor reicht da nur bedingt.
Dr. Wacker und Dr. Schulze besitzen dieses Gefühl. Die Erfahrung haben sie sowieso.
„VON IHNEN ZU LERNEN KANN NUR VON VORTEIL SEIN“,
sagt Dr. Fuchs. Dazu kommt, dass in der Klinik Rothenburg kurze Wege und flache Hierarchien eher die Norm sind. Das ist natürlich bedingt durch die Größe des Hauses, doch es muss auch ein Wille dafür vorhanden sein.
Als Dr. Gerhard Fuchs während einer Ultraschalluntersuchung des Herzens eine Frage an den vorbehandelnden Kollegen hat, kann dieser nicht sofort vorbeikommen. Dr. Fuchs fragt an, ob der Chefarzt kurz Zeit hat. Eine Minute später steht Dr. Wacker im Zimmer und beide analysieren die Bildgebung auf dem
Monitor. Weitere zwei Minuten später ist die Frage geklärt. Die Behandlung geht weiter.
„Diese Ansprechbarkeit ist nicht überall selbstverständlich“, sagt Dr. Fuchs.
„ES KOMMT DEM PATIENTEN DIREKT ZUGUTE. UND AM ENDE GEHT ES GENAU DARUM.“