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ANgesicht Magazin

DOPPELT GETAUSCHT

Das EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung (EPZmax) an der Klinik Dinkelsbühl ist ein Ort der Planbarkeit.

Über Monate voraus werden dort Eingriffe in den drei OP-Sälen angesetzt. Anders könnten Chefarzt Dr. Markus Sporkmann und seine drei Hauptoperateure die über tausend Gelenkprothesen im Jahr auch nicht schaffen.

Hin und wieder stolpert zwar jemand unerklärlich beim Summer Breeze Open Air in Sinbronn und kommt mit einem komplizierten Oberschenkelbruch in die Klinik. Stammt die Person von weit her, ist ihr sicher nicht bewusst, was für ein Glück sie

MIT DEM ERFAHRENEN CHIRURGENTEAM IN DINKELSBÜHL

hat. Aber in der Regel bleibt es dort bei elektiven OPs, also planbaren und nicht dringlichen chirurgischen Eingriffen.

Alexander Debel bildet da eine Ausnahme. Der 73-Jährige stellt sich vor gut einem Jahr in der Sprechstunde von Dr. Markus Sporkmann im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Klinikum Ansbach vor. Und er ist der Verzweiflung nahe.

Die Arthrose in seinen Hüftgelenken ist so weit vorangeschritten, dass er kaum noch laufen kann. Und auch das nur unter starken Schmerzen.

Doch viel schlimmer für ihn: Seit Monaten ist er auf der Suche nach einer Klinik, die überhaupt bereit ist, ihn zu behandeln. Zwei Häuser haben es nach einer ersten Untersuchung schlicht abgelehnt, ihn zu operieren. Zu hohes Risiko.

SEINE SITUATION HAT SICH IN DIESER ZEIT SO ZUGESPITZT, DASS IHM EIN LEBEN IM ROLLSTUHL DROHT.

„Nach den ersten Bildern aus dem Computertomographen wurde sichtbar, dass die Arthrose sehr weit fortgeschritten war“, sagt Dr. Sporkmann.

„UND ES STAND AUCH AUSSER FRAGE, DASS DER EINGRIFF ANSPRUCHSVOLL WERDEN WIRD.“

„Doch es ist ganz klar unser qualitativer Anspruch, auch in so einem Fall zu helfen und die Lebensqualität wiederherzustellen“, sagt Dr. Sporkmann. „Da kann ich für mein ganzes Team sprechen.“

Der Tausch des schlimmer betroffenen Gelenks wird angesetzt. Die zweite Hüfte soll nach einigen Verlauf der Rehabilitation und von der körperlichen Verfassung von Alexander Debel. Doch es kommt anders.

UNMITTELBAR NACH EINEM GELENKTAUSCH BEGINNT DIE ARBEIT DER PHYSIOTHERAPEUTEN.

Sie mobilisieren den frisch operierten Patienten und unternehmen erste Gehversuche auf den Stationsgängen. In der Regel klappt das auch gleich am Tag nach der Operation. Doch bei Alexander Debel ist das nicht möglich.

Die verbliebene Hüfte ist so stark geschädigt, dass sämtliche Reha-Bemühungen scheitern. Also überlegt Dr. Sporkmann mit seinem Team, ob die zweite Gelenkersatz-OP vorgezogen werden könnte.

„Wir haben uns den Patienten genau angesehen. Wie hat er die OP überstanden? Wie ist seine generelle Verfassung?“, sagt Dr. Sporkmann. „Ein chirurgischer Eingriff mit einer Narkose ist immer eine Belastungfür den Körper. Wir haben die  Situation genau analysiert.“

Und Alexander Debel macht nach allen Tests einen stabilen Eindruck. Nach Absprache mit ihm setztDr. Sporkmann eine zweite Hüftgelenk- OP an – nur acht Tage nach  dem ersten Eingriff.

Hier kommt die Flexibilität eines Endoprothetikzentrums zum Tragen. Denn Dr. Markus Sporkmann hat keine Lücke mehr in seinem eng getakteten OP-Plan frei, doch der Leitende Oberarzt Dr. TimVehring kann aushelfen. Er führt  die Operation durch.

„Die Qualität und die Erfahrung im Team sind so groß, dass es amEnde nicht entscheidend ist, wer die Operation durchführt“, sagt Dr. Markus Sporkmann.

„WIR SIND HIER KEINE EIN-MANNSHOW. MEDIZIN IST EIN TEAMSPORT.“

Für Alexander Debel geht es seit den beiden Operationen wiederaufwärts. Auf Unterarmgehstützen kann er auf kurzen Strecken immer häufiger verzichten. Er hat sein altes Leben fast schon wieder zurück.

In seinen geliebten Schrebergarten wäre er mit einem Rollstuhlnur sehr beschwerlich gekommen. Darüber muss er sich jetzt keine Gedanken mehr machen.

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