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ANgesicht Magazin

SCHALTZENTRALE

Denkt man an Veränderungen im Krankenhaus, landet man nicht zwangsläufig bei den Frauen und Männern an der Pforte. Doch gerade hier ist in den vergangenen 50 Jahren viel geschehen. Und das hat mit Mobilfunk zu tun.

Vor dem Zeitalter der Handys – manche werden sich noch erinnern – war die Pforte auch die Schaltzentrale des Klinikums. Hier wurden tatsächlich Verbindungen gesteckt und das sogenannte Amt vergeben. Dazu Telefoneinheiten notiert und später von den Patient/-innen bar bezahlt.

Bevor es so weit war, musste erstmal ein Telefon auf dem Zimmer sein. Doch es existierten schlicht nicht genug Anschlüsse im Haus. „Manche Patienten haben tagelang auf einen Apparat gewartet“, sagt Ernst Hörber, der von 1978 bis 2014 im Foyer arbeitete. Im Eingangsbereich der Klinik gab es zusätzlich zwei öffentliche Telefonzellen, die ständig belagert waren.

Eine Besonderheit war auch die Standleitung zum Roten Kreuz. Darüber wurde die Anfahrt der Rettungswagen angekündigt. Die Pforte informierte dann die Notaufnahme und die Ärztinnen und Ärzte der unterschiedlichen Fachrichtungen. Längst läuft die Alarmierung automatisch, doch das Telefon hängt immer noch an der Wand. Ein bisschen Anachronismus schadet niemandem.

Apropos Vergangenes: Früher gab es einen Friseur im Foyer sowie eine Sparkassenfiliale. Im Kiosk wurden neben Kaffee und Brötchen Zigaretten und Bier verkauft. Und erst um Punkt 14 Uhr öffnete sich der Eingang für Besucher. Mal abgesehen vom Haarschneider wünscht man sich die alte Zeit wohl kaum zurück.

Bei allen Veränderungen gibt es eine Konstante. Wer an der Pforte arbeitet, braucht belastbare Nerven und ein ebensolches Gemüt. Anita Tyrach hat beides. Seit 33 Jahren ist sie schon im Haus. Und plant auch noch ein bisschen zu bleiben.