IMMER AUF DER SUCHE
Betritt Dr. Arnulf Zimmermann den Untersuchungsraum, geht alles sehr schnell. Schürze um, Handschuhe an und in kurzer Zeit erscheint eine Innenansicht von Magen oder Darm auf den beiden Monitoren. Eine Fahrt durch den Körper beginnt.
Internist Dr. Zimmermann sucht den Grund für unklare Bauchbeschwerden: dauerhafte Übelkeit, Sodbrennen oder auch Blutungen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Er findet Magengeschwüre und manchmal auch Schlimmeres. Doch oft diagnostiziert er schlicht eine Glutenunverträglichkeit oder eine Laktoseintoleranz. Die Bandbreite in der Inneren Medizin ist erheblich und oft nicht eindeutig.
„DIESE ARBEIT HAT DURCHAUS EIN DETEKTIVISCHES MOMENT“,
sagt Dr. Zimmermann. Als Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin an der Klinik Dinkelsbühl ist er quasi der Chefermittler.
Die Untersuchung dauert am Ende nur wenige Minuten, von denen der Patient auch nichts mitbekommt. Die Vorstellung einer Magen- oder Darmspiegelung löst jedoch bei niemandem Vorfreude aus. Wüsste man vorher, wie zügig und routiniert das Endoskopie-Team in der Klinik Dinkelsbühl arbeitet, wäre alles halb so schlimm. Doch der kurzzeitige Bewusstseinsverlust durch das Anästhetikum Propofol macht vieles wett. Bei den allermeisten Patienten hinterlässt die kurze Auszeit sogar ein angenehmes Gefühl.
Wer etwas über die Strukturvorteile kleiner Krankenhäuser erfahren will, landet in der Klinik Dinkelsbühl schnell bei Dr. Arnulf Zimmermann.
DER 62-JÄHRIGE IST EINE WIEDERKEHRENDE KONSTANTE FÜR SEINE PATIENTEN.
Denn im besten Fall sehen sie ihn zuerst in seiner Sprechstunde im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in der Karlsbader Straße. Falls nötig, geht es später für weitere Untersuchungen in die Klinik Dinkelsbühl. Und auch dort führt er die Behandlung weiter. Ein bekanntes Gesicht macht vieles einfacher.
Dr. Zimmermann, der auch die Position des Ärztlichen Direktors in Dinkelsbühl ausfüllt, blickt über den Tellerrand hinaus, um eine Diagnose zu erstellen. „Als Internisten haben wir den gesamten Menschen im Blick. Wir müssen genau zuhören und auch das Umfeld des Patienten verstehen, um eine Lösung zu finden“, sagt Dr. Zimmermann.
„IM VERGLEICH ZUR INNEREN MEDIZIN IST DIE CHIRURGIE VIEL TECHNISCHER.
Es gibt eine Fraktur und die wird anschließend operiert. Natürlich ist das auch anspruchsvoll, die Lösung ist aber offensichtlicher.
WIR MÜSSEN UNS EHER VORTASTEN. DAS IST ABER AUCH DER REIZ AN UNSEREM FACHGEBIET.“
Manchmal jedoch ist auch in der Inneren Medizin die Angelegenheit eindeutig. An einem Vormittag im September muss das Endoskopie-Team einen Notfall zwischen den eingeplanten Patienten behandeln. Bei einem älteren Herrn, der schon stationärer Patient ist, steckt etwas in der Speiseröhre fest. Es dauert nicht lange, bis die Blockade lokalisiert ist. Ein Stück Radi, auf Hochdeutsch Rettich, hat es nicht bis zum Magen geschafft. Für Dr. Zimmermann bleibt nur die Frage, ob er es herausholt oder weiter Richtung Magen befördert. „Ist dringeblieben“, sagt Dr. Zimmermann. Dem Patienten ging es unmittelbar besser.