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ANgesicht Magazin

KÜCHENMEISTER

Es geht das Gerücht um, Gerald Wüchner sei ein herausragender Gastgeber. Und der erste Eindruck, nachdem er die Tür geöffnet hat, bestätigt dies.

„Kaffee?“, fragt Wüchner und liest Dankbarkeit in den Gesichtern seiner Gäste ab. Denn draußen fällt ein spätwinterlicher Regen, es ist ungemütlich. Die Kanne steht schon in der Küche bereit, dazu gibt es eine Kleinigkeit zur Stärkung. Später wird noch ein sehr anständiger Espresso gereicht.

Wüchner – Jeans, Hemd entspannt über der Hose, Ärmel schon hochgekrempelt – kocht heute nicht, um zu beeindrucken. Jedenfalls nicht so, wie man es von einem Koch erwarten würde, der in der internationalen Hotellerie und Sternegastronomie gearbeitet hat. Düsseldorf, Karlsruhe und Zürich gehörten zu seinen Stationen.

„DIE MEDITERRANE KÜCHE IST AUCH IN FRANKEN UMSETZBAR.

Mit Lebensmitteln vom Discounter und Produkten regionaler Erzeuger“, sagt Gerald Wüchner. Womit man ganz ohne Übertreibung bei einem Lebensthema des Küchenmeisters angekommen wäre.

Als er im Jahr 1995 in der Klinik Rothenburg begann, führte er die mediterrane Küche als festes Ernährungsangebot ein. Das war zu dieser Zeit ein Novum in der deutschen Krankenhauslandschaft.

64 PROZENT ALLER ERKRANKUNGEN SIND ERNÄHRUNGSBEDINGT.

„Jeder von uns kann also Einfluss darauf nehmen“, sagt Wüchner und verweist auf eine Studie aus dem Mittelmeerraum, die sich über sieben Länder erstreckte. Die Menschen dort erkranken viel seltener an Arteriosklerose, haben weniger Schlaganfälle und Herzinfarkte und dazu eine höhere Lebenserwartung als hierzulande.

„Die mediterrane Küche vereinigt Gesundheit und Genuss auf eine geschmackvolle Art, die sich hervorragend mit unseren heimischen Lebensmitteln umsetzen lässt“, sagt Wüchner. Über 5.000 Menschen haben inzwischen seine Kochkurse besucht.

MIT DER DEUTSCHEN HERZSTIFTUNG BRACHTE ER MEHRERE KOCHBÜCHER MIT „HERZGESUNDEN REZEPTEN“ HERAUS.

Eine Küche im Gegenwert eines Kleinwagens braucht es übrigens nicht für die Realisierung. Dampfgarer oder Pfannen mit Kupferkern (zur besseren Wärmeleitung) lösen bei Wüchner nur diplomatisch hochgezogene Augenbrauen aus. „Mein liebstes Kochinstrument ist sowieso der Esslöffel“, sagt er mit einem entwaffnenden Lächeln.

Und dann legt er los. Lachsforelle auf kretischen Kartoffeln und Gemüse aus der Pfanne steht auf dem Plan. Und wenn Gerald Wüchner über regionale Produkte spricht, dann meint er das auch so. Der Fisch kommt aus Habelsee, einem kleinen Ort auf halbem Weg zwischen Bad Windsheim und Rothenburg.

SELBST SEINE MESSER SIND ECHTE MITTELFRANKEN.

Sie stammen aus einer kleinen Manufaktur in Marktbergel, dem Geburtsort Wüchners. Nur das kaltgepresste Olivenöl wird aus Griechenland importiert.

Der Küchenmeister vertritt zur besseren Ernährung folgende Pi-mal-Daumen- Regel: „Wer an 300 Tagen im Jahr gesund isst, kann die restlichen 65 Tage auch mal Sünden begehen.“ Das wären in etwa die Sonn- und Feiertage eines Jahres.

Man müsste jetzt noch zwingend von der Lachsforelle schwärmen, doch das würde den Rahmen sprengen. Nur so viel: Eine Einladung bei Gerald Wüchner sollte man unter gar keinen Umständen ausschlagen.

Weitere Informationen

Gerald Wüchner
Küchendirektor
Leiter Dienstleistungszentrum Gastro & Service (ANregiomed Klinikverbund)

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