InhaltFußzeile
ANgesicht Magazin

NOCH LANGE NICHT FERTIG

„ES INTERESSIERT MICH NICHT, WIE ES NICHT FUNKTIONIERT.“

Eine allgemeingültige Formel für Erfolg besitzt auch Klaus Dieter Breitschwert nicht. Doch wie man mit Herausforderungen umgeht, ist eine Frage der Haltung. Und dieses Zitat beschreibt recht gut, wie er die Dinge angeht – in der Politik, im Unternehmen und als Vorsitzender des Fördervereins am Klinikum Ansbach.

Klaus Dieter Breitschwert empfängt in seinem Büro am Stammsitz der Autohauskette, die seinen Namen trägt. Alles hier atmet Tradition: Den Schreibtisch hat er von seinem Vater übernommen. Nebenan steht sein Stuhl aus dem Plenarsaal des Bayerischen Landtags, auf dem er 21 Jahre saß. Und in der respektablen Bar hinter dem Büro hat einst Franz Josef Strauß den ein oder anderen fränkischen Bocksbeutel genossen.

Doch so tiefschwarz, wie man meinen könnte, scheint Klaus Dieter Breitschwert nicht zu sein. Überliefert ist seine gute Zusammenarbeit mit einem SPD-Oberbürgermeister in Ansbach. Und er erinnert sich an ein Mitglied der Grünen, einen „anständigen Kerl, mit dem man arbeiten konnte“ – jegliche Häme ausgeschlossen. Wirklicher Pragmatismus ist eine seltene Tugend in der Politik.

Dazu passt auch folgende Aussage: „Es gibt Vorschriften. Und es gibt Spielräume innerhalb dieser Vorschriften.“ Entscheidend sei, was für den Menschen dabei herauskomme. Denn auch Bürokraten seien imstande, kreative Lösungen zu finden, meint Klaus Dieter Breitschwert. Und deutet ein Lächeln an.

Klaus Dieter Breitschwert ist kürzlich 80 Jahre alt geworden. Der Innenminister erschien (pünktlich) zur Feier, der Ministerpräsident sprach ein Grußwort auf der Leinwand. Viel mehr geht in Bayern nicht. Er könnte also kürzertreten, mehr Zeit am Meer verbringen. Doch er ist regelmäßig im Büro an der Nürnberger Straße anzutreffen. Ein Glücksfall für den Förderverein.