ANgesicht

MAGAZIN AUSGABE 04

HELLWACH

DAS GEFÜHL, WENN MAN ELIZABETH HIRSCHMANN BEGEGNET.

ES IST NICHT EINFACH NUR EIN JOB. ES IST VIEL MEHR. UND ES BRAUCHT VIEL MEHR.



Ein Patient mit Hand in der Kreissäge, einer mit Teppichmesser im linken Daumen. Und ein Durchreisender, der an der Tankstelle gegen eine penibel geputzte Glastür gelaufen ist – Platzwunde über dem linken Auge. Es ist ein moderater Vormittag in der Notaufnahme der Klinik Rothenburg.

Dann gibt es noch Menschen mit Schulterschmerzen, Verdauungsproblemen, Hexenschüssen, Verdacht auf Leistenbruch. Zwischen allen pendelt Assistenzärztin Elizabeth Hirschmann. Sie sortiert die Beschwerden ein, nimmt Blut ab und näht kleinere Wunden. Viele Patienten schallt sie, nutzt also ein Ultraschallgerät, oder schickt sie zum Röntgen ein paar Meter den Gang hinunter. Sie trägt zwei Telefone in ihrem weißen Kasack.



EINES KLINGELT EIGENTLICH IMMER, MANCHMAL BEIDE GLEICHZEITIG.

Es scheint, als müsse Elizabeth Hirschmann mit einem halben Dutzend Bällen in der Luft jonglieren. Mit der klaren Erwartungshaltung, dass über Stunden kein Ball den Boden berührt. In dieser Schicht wird sie knapp zwanzig Patienten sehen. Ihr darf nichts entgehen und sie muss den Patienten die richtigen Fragen stellen. So ist der Job, könnte man sagen. Doch es ist nicht einfach nur ein Job. Es ist viel mehr. Und es braucht viel mehr.

Seit zwei Jahren arbeitet Elizabeth Hirschmann als Assistenzärztin an der Klinik Rothenburg. Sie könnte jederzeit an eine Universitätsklinik mit reichlich Renommee wechseln, der Arbeitsmarkt für Assistenzärzte ist republikweit leergefegt. Sie hat sich bewusst anders entschieden.

„Ich bekomme hier Möglichkeiten, die an grösseren Häusern nahezu undenkbar sind“,


sagt die 30-Jährige.

Chirurgen fallen nicht vom Himmel. Sie brauchen Jahre am OP-Tisch, um die Branchenstandards zu erfüllen. Und noch deutlich mehr Übung, um wirklich gut zu werden. Die Hackordnung an großen Kliniken macht es Assistenzärzten schwer, ausgiebig Erfahrungen zu sammeln. Der Konkurrenzkampf ist allgegenwärtig.

Ein Operationssaal ist kein Kindergeburtstag, auch nicht in Rothenburg. Doch Elizabeth Hirschmann assistiert bei zahlreichen Operationen und führt immer mehr Schritte komplett selbstständig aus. Es mag ein wenig daran liegen, dass man sie seit elf Jahren im Haus kennt. Sie hat alle Praktika und Famulaturen in der Klinik absolviert.



DOCH WÜRDE SIE NICHT SO GEWISSENHAFT ARBEITEN, STÜNDE SIE NICHT SO HÄUFIG AM OP-TISCH.



Die Assistenzärztin Elizabeth Hirschmann näht eine Kopfplatzwunde in der Notaufnahme der Klinik Rothenburg.

EIN OPERATIONSSAAL IST KEIN KINDERGEBURTSTAG.



An einem regulären Donnerstag im Oktober assistiert Elizabeth Hirschmann dem leitenden Oberarzt Dr. Frank Endter bei einem Leistenbruch. Die OP wird laparoskopisch durchgeführt, besser bekannt als minimalinvasive Schlüsselloch-Chirurgie. Über drei kleine Hautschnitte werden eine Kamera und zwei Instrumente durch die Bauchdecke eingeführt. Stark vergrößert ist das Operationsfeld auf einem großem Flachbildschirm zu sehen. Es wirkt wie eine Art Fernsteuerung.

„Man macht etwas mit seinen Händen, das im Innern des Patienten passiert, und sieht es auf einem Bildschirm“, sagt Oberarzt Endter. „Das ist herausfordernd.“


„So etwas braucht wirklich Übung.“

Er lässt Elizabeth Hirschmann gegen Ende der OP eine anspruchsvolle Naht machen. Natürlich braucht sie länger und muss auch zweimal neu ansetzen, aber das Ergebnis stimmt. Dr. Frank Endter attestiert ihr eine gute Lernkurve. „Engagierte Assistenten erhalten bei uns soviel OP-Zeit wie möglich.“

Nahezu niemand spricht Elizabeth Hirschmann mit ihrem vollen Namen an. Für die meisten ist sie einfach die Liz oder Lizzy. Auch für Dr. Endter, der einen Anteil daran hat, dass aus der angehenden Medizinstudentin Hirschmann die Allgemein- und Viszeralchirurgin Hirschmann wird.

Im November 2010, kurz nach dem Abitur, absolviert sie ihr Pflegepraktikum an der Klinik Rothenburg. Dr. Frank Endter lädt sie ein, mit in den OP zu kommen. Der zweite Eingriff an diesem Tag ist eine Beinamputation. Elizabeth Hirschmann ist nicht nur Beobachterin, sie wird mit einbezogen. Am Ende hebt sie das abgetrennte Bein vom OP-Tisch.

Nach so einem Erlebnis gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man betritt nie wieder freiwillig einen Operationssaal. Oder man wird Chirurg. „Und sie ist auf dem Weg, eine sehr gute Chirurgin zu werden“, sagt Dr. Frank Endter nicht ohne Stolz.
So ein Lob kommt nicht von ungefähr, hat aber auch seinen Preis.



ZEHN-STUNDEN-TAGE SIND FÜR ELIZABETH HIRSCHMANN DIE REGEL.

Man kann nicht einfach nach Hause gehen, bevor alle Patienten versorgt und der endlose Papierkram erledigt ist. Dazu kommen 24-Stunden-Dienste, auch an Wochenenden.





DIESER BERUF IST KÖRPERLICH UND VOR ALLEM GEISTIG HER­AUSFORDERND.

Hirschmann erzählt, dass sie an manchen Tagen zu Tagesschauzeiten einschläft.

Die Work-Life-Balance ist bei Medizinern ein heikles Thema. Elizabeth Hirschmann könnte wie viele ihrer Kommilitonen auch in die Forschung oder zur Pharmaindustrie gehen. Dort locken mehr Geld und garantiert freie Wochenenden. Doch das ist nicht ihre Welt.

Elizabeth Hirschmann kommt aus einer Medizinerfamilie, die Eltern betreiben eine Hausarztpraxis. Mit Anrufen und Patientenbesuchen zu allen Uhrzeiten ist sie aufgewachsen. Nachts oder an Feiertagen – eine Erkrankung hält sich nicht an Sprechstunden. Ein guter Hausarzt sperrt nicht einfach zu.



Minutenlang desinfiziert sich Elizabeth Hirschmann vor einer OP die Hände.





Ein Patient mit Leistenbruch wird für den Eingriff vorbereitet.





Vertauschte Rollen: Chefarzt Dr. Petr Skala assistiert zeitweise bei einer Blinddarm-OP.





VON MEDIZINERN UND DEM PFLEGEPERSONAL WIRD ERWARTET, DASS SIE BEIM NÄCHSTEN PATIENTEN WIEDER ZU 100 PROZENT FUNKTIONIEREN, EGAL WAS GERADE GESCHEHEN IST.



Mit einer Rettungswagen-Besatzung lagert sie einen gerade angekommenen Patienten um.





Ein älterer Herr ist mit seiner Hand in eine Kreissäge geraten.





„Auch wenn es viel Arbeit ist und die Bürokratie immer wieder nervt:

ich mache diesen Job sehr gerne“,

sagt Hirschmann in einer Pause zwischen zwei Operationen.

Außerdem beherrscht sie den schmalen Grad zwischen Empathie für den Patienten und dem sachlichen Abarbeiten der Situation. Für Außenstehende sieht das schon mal kühl aus. Doch es ist eine Abgrenzung, ohne die sie in diesem Beruf nicht lange bestehen würde. Elizabeth Hirschmann sieht unweigerlich Schicksale, an denen andere Menschen auf Dauer zerbrechen würden.

Doch von Medizinern und dem Pflegepersonal wird erwartet, dass sie beim nächsten Patienten wieder zu 100 Prozent funktionieren, egal was gerade geschehen ist.

WO SIE IHRE EMOTIONEN HINPACKEN, INTERESSIERT ERSTMAL NIEMANDEN.

Zurück in der Notaufnahme: Der Patient mit der Glastürkollision ist recht eingenommen von Elizabeth Hirschmann. Doch die Ärztin ist so fokussiert, George Clooney könnte vor ihr sitzen und sie wäre nicht beeindruckt. Sie säubert die Wunde und spritzt eine lokale Betäubung oberhalb des Auges. Es ist eine unangenehme Stelle, doch der Mann lässt sich nichts anmerken.

Er bekommt ein steriles OP-Tuch über das Gesicht, das in der Mitte eine Öffnung für die Wunde lässt. Elizabeth Hirschmann zieht eine Haube über ihren Pferdeschwanz und bereitet mit Pflegerin Gloria Cantzler die Instrumente vor. Mit zwei, drei Stichen näht sie die Wunde zu, reinigt die Stelle ein weiteres Mal und fragt nach der letzten Tetanusimpfung. Der Mann überlegt noch, als Hirschmann schon den Arztbrief am PC schreibt. Die ganze Prozedur dauert keine zehn Minuten.

Beim Rausgehen wagt der Patient noch ein verstecktes Kompliment. „Vielen Dank, war wirklich nett bei euch“, sagt er und meint es auch so. Doch Elizabeth Hirschmann hört es, wenn überhaupt, nur mit einem Ohr. Mit dem anderen ist sie schon wieder am Telefon.

Es vergehen kaum drei Minuten, in denen die Assistenzärztin nicht telefonieren muss.





CHIRURGEN FALLEN NICHT VOM HIMMEL, SIE WERDEN ÜBER JAHRE GEFORMT. UND ELIZABETH HIRSCHMANN IST AUF EINEM GUTEN WEG.





Eine Patientin wird umgelagert und auf Station verlegt.




Elizabeth Hirschmann ist seit zwei Jahren Assistenzärztin in Rothenburg.







Elizabeth Hirschmann
Assistenzärztin

MU Dr. Petr Skala
Chefarzt

Allgemein- und Viszeralchirurgie Klinik Rothenburg


Möchten Sie Kontakt mit uns aufnehmen?
Wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.
Tel.: 0981 484-32150
Mail: angesicht@anregiomed.de

DEMUT

DR. MARKUS SPORKMANN IST 40 UND GERADE CHEFARZT GEWORDEN. ABHEBEN TUT ER DESWEGEN NICHT.

„DEMUT, DEMUT, DEMUT. WER GLAUBT, ER KENNT SICH AUS UND HAT DAS ALLES SCHON MAL GEMACHT, DER SOLLTE DIESES MOTTO BEHERZIGEN.“



Es ist kurz nach elf Uhr an der Klinik Dinkelsbühl. Dr. Markus Sporkmann hat an diesem Vormittag seine ersten beiden Eingriffe als neuer Chefarzt durchgeführt, beides Hüftgelenksoperationen. Alles lief wie geplant, keine Komplikationen.

Auch keine Überraschungen, obwohl er mit einem für ihn neuen Team arbeitet. Jetzt sitzt Sporkmann vor einer Tasse Cappuccino und blickt ein wenig zurück, wenn man das mit gerade 40 Jahren schon so nennen kann.

Dr. Markus Sporkmann und Leon Bschorer lagern eine Patientin zu OP-Beginn.




„Demut, Demut, Demut“, sagt der Orthopäde und Unfallchirurg. „Wer glaubt, er kennt sich aus und hat das alles schon mal gemacht, der sollte dieses Motto beherzigen. So hat man es mir beigebracht.“ Soll heißen: Auch wenn er schon hunderte Knie- und Hüftgelenke getauscht hat, bereitet er sich auf jede OP gewissenhaft vor und prüft die Röntgenbilder genau.

Demut ist eine Eigenschaft, die in der Chirurgie nicht flächendeckend zu finden ist. Und man sollte meinen, dass man so jung nur Chefarzt wird, wenn die Ellenbogen permanent ausgefahren sind. Markus Sporkmann ist da ein Gegenentwurf. Er spricht viel und schnell, macht aber keine Sprüche. Und für jemanden, der im OP bestimmen muss, wo es langgeht, ist er auffallend höflich.

„Erstmal bin ich so erzogen worden. Und eine Operation wird nie besser oder schneller ablaufen, wenn der Tonfall härter wird. Im Gegenteil“, sagt Markus Sporkmann.

„Alle im Team müssen sich wohl fühlen.“



Seinen Feinschliff erhielt Markus Sporkmann am St. Franziskus-Hospital in Münster, wo jährlich Kunstgelenksoperationen in vierstelliger Höhe durchgeführt werden. Die Orthopädie dort ist deutschlandweit bekannt für ihre hohe Expertise. Markus Sporkmann hatte das Glück, eine Empfehlung dorthin zu erhalten. „Man braucht jemanden, der sich fachlich verbürgt. Sonst kommt man nicht in die engere Auswahl“, sagt Sporkmann. Die Klinik hat ihre Entscheidung nicht bereut.

2020 kam er als leitender Oberarzt in die Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum Ansbach. Als sich abzeichnete, dass der bisherige Chefarzt Dr. Peter Tichy in diesem Herbst an der Klinik Dinkelsbühl aufhören wird, rückte Markus Sporkmann nach. „In meiner Lebensplanung war eigentlich nicht vorgesehen, dass ich als Chefarzt eine Abteilung übernehme“, sagt Sporkmann und zuckt leicht mit den Schultern.

ABER IRGENDWIE GIBT ES AUCH KEINE ZUFÄLLE IM LEBEN.

Zur ersten Patientenveranstaltung, die er noch mit Dr. Tichy in Dinkelsbühl hielt, kamen dreimal so viele Menschen wie veranschlagt. Es mussten weitere Stühle organisiert werden. Das bestärkt Markus Sporkmann in seiner Einschätzung, dass es im Landkreis Ansbach und darüber hinaus einen hohen Bedarf an Gelenkersatz gibt.



DEMUT IST EINE EIGENSCHAFT, DIE IN DER CHIRURGIE NICHT FLÄCHENDECKEND ZU FINDEN IST.



Dr. Markus Sporkmann übernimmt das Endoprothetikzentrum von Dr. Peter Tichy (li.).




Dr. Markus Sporkmann wechselt die sterilen Handschuhe während einer OP.





„DAS ERSTE GESPRÄCH MIT DEM PATIENTEN IST SEHR WICHTIG, DENN NICHT ALLE BESCHWERDEN MÜSSEN ZWANGS­LÄUFIG ZU EINER OPERATION FÜHREN.“

„Die Orthopädie hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht.“

„Mobilität bis ins hohe Alter ist keine Frage der Veranlagung mehr“, sagt Markus Sporkmann. „Wir haben heute ganz andere Möglichkeiten, die Lebensqualität zu erhalten.“

Obwohl er jetzt offiziell an der Klinik Dinkelsbühl angesiedelt ist, behält Markus Sporkmann seine wöchentliche Sprechstunde am MVZ des Klinikums Ansbach bei. „Das erste Gespräch mit dem Patienten ist sehr wichtig, denn nicht alle Beschwerden müssen zwangsläufig zu einer Operation führen“, sagt Sporkmann. „So oder so, wir finden eine Lösung.“




Dr. Markus Sporkmann
Chefarzt

Unfallchirurgie und Orthopädie Klinik Dinkelsbühl


Möchten Sie Kontakt mit uns aufnehmen?
Wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.
Tel.: 0981 484-32150
Mail: angesicht@anregiomed.de

TRIPLE-
NEGATIV

JENNY HAT EIN AGGRESSIVES MAMMAKARZINOM. UND SIE HAT VERTRAUEN.

MANCHMAL KANN EIN ANRUF ALLES VERÄNDERN.

Kurz vor Weihnachten 2020 wählt Jenny die Nummer des Interdisziplinären Diagnostikzentrums (IDZ) am Klinikum Ansbach. Tage zuvor hat sie etwas im Brustbereich gefühlt, was nicht dorthin gehört. Sie wird bei ihrer Frauenärztin vorstellig, die gleicher Meinung ist. Der nächste Schritt soll eine sofortige Untersuchung in der Gynäkologie einer Klinik sein. Doch Jenny, die in Nürnberg wohnt, wird überall auf einen Termin im kommenden Jahr vertröstet. Sie soll fünf Wochen warten.

Im Ansbacher IDZ nimmt Vanessa Angel den Hörer ab. Die medizinische Fachangestellte braucht keine langen Erklärungen, um die Brisanz zu verstehen. Angel weiß genau um die Situation von Jenny, sie hat lange im Brustzentrum des Klinikums gearbeitet. „Wann können Sie hier sein?“, fragt Vanessa Angel. Sie meint die Uhrzeit, nicht den Wochentag.

Jenny glaubt nicht richtig zu hören. Sie schafft es am nächsten Tag ins IDZ und kommt in die Sprechstunde von Carlos Andres Tapia Figueroa, kurz Andres Tapia. Er ist der leitende Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und erwartet sie schon. Es entwickelt sich ein Gespräch, an das Jenny sich so erinnert:



Vanessa Angel nimmt das Gespräch im Interdisziplinären Diagnostikzentrum (IDZ) an.




„Nach vielen Vertröstungen war er der erste Mediziner, der mich wirklich ernst nahm.“

Die Psyche spielt verrückt, wenn man einen Tumor in sich weiß. Das Gespräch tut ihr immens gut.

Eine Biopsie der Brust, die der Erkennung bösartiger Tumoren gilt, bestätigt den Verdacht. Jenny (28) hat ein Mammakarzinom, also Brustkrebs, in der aggressiven Variante triple-negativ. Sie erhält diese Nachricht zwischen Weihnachten und Neujahr.

Die Diagnose kann im schlechtesten Fall bedeuten, dass ihre Lebenszeit absehbar ist. Wenn der Tumor bereits streut, käme nur noch eine dauerhafte Behandlung infrage. Jenny wirft der Gedanke nicht aus der Bahn. „Ich bin nicht so sensibel und habe mich auch nicht gegen die Diagnose gewehrt“, sagt Jenny fast sachlich.



„Ich habe die Krankheit akzeptiert. Und weiter positiv gedacht.“

Um das zu verstehen, muss man Jenny erleben. Sie ist unerschrocken, nicht auf den Mund gefallen und weiß, was sie will. Sie lacht laut. Und sie lacht gerne. Einmal im Jahr taucht Jenny Pommes frites in schokoladenüberzogenes Softeis. Ihre lebensbejahende Art ist ansteckend.



Jenny mit guter Laune auf der onkologischen Station.




Jenny wird Ende Juli 2021 von der Anästhesie auf die OP vorbereitet.




OP-Manager PD Dr. Tom Metterlein rückt noch schnell Jennys Haarnetz zurecht.




JENNY LACHT LAUT. UND SIE LACHT GERNE.

Eine Frage ist für sie am Beginn der Behandlung entscheidend. „Bleiben Sie mein behandelnder Arzt?“, fragt Jenny.



ANDRES TAPIA VERSICHERT, DASS ER SIE DURCH DIE GESAMTE PROZEDUR BEGLEITEN WIRD. EGAL WIE ES AUSGEHT.

Andres Tapia, leitender Oberarzt in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.





„Genau deshalb bin ich im Klinikum Ansbach geblieben“, sagt Jenny.

Die Untersuchung im Computertomographen (CT) bringt einen ersten Lichtblick. Ihre Lymphknoten sind unauffällig, der Tumor hat noch nicht gestreut. „Eine sehr gute Nachricht, ein erster Heilungsansatz“, erinnert sich Andres Tapia, der sofort eine Chemotherapie ansetzt. Im Unterschied zu anderen Häusern wird sie direkt in der gynäkologischen Klinik verabreicht. Keine neuen Ansprechpartner, keine zeitlichen Verzögerungen.

„Alles bleibt in einer Hand“, sagt Andres Tapia. Jenny bekommt einen Portkatheter unter die Haut gelegt, der einen langfristigen venösen Zugang sicherstellt. Im nächsten halben Jahr durchläuft sie mehrere Chemo-Zyklen. Wenn sie dafür alle paar Wochen auf die Station kommt, verbreitet Jenny gute Laune. Zu ihrem letzten Termin bringt sie Brezeln mit Nutella-Aufstrich für die ganze Belegschaft mit.

Ihre ausgefallenen Haare ersetzt sie durch eine Echthaarperücke. Die Täuschung ist nahezu perfekt. Vielen Menschen fällt nicht auf, dass sie gerade eine Therapie durchläuft.



EIN WENDEPUNKT IST DIE FÜR ENDE JULI ANGESETZTE OPERATION.

Nach Beratung und Abwägung aller Risiken hat sie sich dazu entschieden, ihre Brüste abnehmen zu lassen. Jetzt kann Andres Tapia auch prüfen, ob die Chemotherapie erfolgreich war. Er entfernt einen Wächterlymphknoten, der noch während der laufenden OP zur Untersuchung auf Tumorzellen ins Labor geschickt wird. In der Medizin spricht man von einem Schnellschnitt. Ist die Probe unauffällig, kann Andres Tapia die Brustimplantate sofort einsetzen. Sind die Tumorzellen weiter aktiv, steht eine weitere Chemo-/Strahlentherapie an.

Als das Telefon im OP-Saal klingelt, ist die Erleichterung spürbar. Der Schnellschnitt ist unauffällig, die Implantate werden eingesetzt. Nach vier Stunden im OP-Saal steht Andres Tapia mit einem Lächeln in der Umkleide. „Ich bin sehr erleichtert, wir haben ein gutes Ergebnis. Ich gehe gleich noch in den Aufwachraum, um die Patientin zu informieren“, sagt Andres Tapia.

Der leitende Oberarzt ist auf den Klinikfluren als solcher nicht zwangsläufig zu erkennen – was ein Kompliment ist. Ihm fehlt die Attitüde, die nicht selten mit der Position einhergeht. Blaues Poloshirt, weiße Hose, ein freundliches Nicken – so ist er unterwegs.

Andres Tapia beginnt seinen Tag im Klinikum oft vor dem Morgengrauen – und das zu jeder Jahreszeit. Sein Büro ist angenehm unaufgeräumt und es fällt auf, wie positiv er über sein Team spricht.

„Die retten mich“,



sagt er lächelnd und meint damit den Papierkram, die Abrechnungen, das ganze Drumherum eben.

Und Andres Tapia arbeitet gründlich. Er hat es sich zur Angewohnheit gemacht, Patientinnen auch noch Jahre nach der Behandlung zu sehen. „Wie geht es ihnen? Wie kommen sie mit den Implantaten zurecht? Und was können wir in Zukunft besser machen?“ Es ist sein Selbstverständnis von einer anständigen Arbeit.



Jenny mit Pia Rothenberger, ihrer onkologischen Fachpflegerin.





Zwischen Pia Rothenberger und Jenny entsteht über die Monate großes Vertrauen.





Als das Team die guten Laborergebnisse überbringt, fließen bei Jenny die Tränen.




BLEIBT JENNY DIE KOMMENDEN ZWEI JAHRE GESUND, HAT SIE SEHR GUTE CHANCEN, DAUERHAFT GEHEILT ZU SEIN.

Fünf Tage nach der OP kommt die bestmögliche aller Nachrichten. Die Histologie der Brust ist unauf­fällig, zeigt also keine vitalen Tumorzellen mehr.



ANDRES TAPIA UND SEIN TEAM ÜBER­BRINGEN DAS ERGEB­NIS PERSÖNLICH.

Bei Jenny fließen die Freudentränen. Bleibt sie die kommenden zwei Jahre gesund, hat sie sehr gute Chancen, dauerhaft geheilt zu sein. Und Jenny strahlt gleich wieder Optimismus aus.

„In der Regel erreiche ich meine Ziele“,

sagt sie.




Carlos Andres Tapia Figueroa
Leitender Oberarzt und Koordinator des zertifizierten Brustzentrums

Dr. Martin C. Koch
Chefarzt

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Klinikum Ansbach


Möchten Sie Kontakt mit uns aufnehmen?
Wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.
Tel.: 0981 484-32150
Mail: angesicht@anregiomed.de

MEIN HERZ SCHLÄGT FÜR ...

WIE ANREGIOMED-KOLLEGEN FÜHLEN. UND NEUE KOLLEGEN GEWINNEN WOLLEN.








Spätestens die Pandemie hat die Situation zum Thema gemacht:

ES FEHLEN DEUTSCHLANDWEIT RUND 200.000 PFLEGEKRÄFTE – TENDENZ STEIGEND.



Auch an den vier ANregiomed-Standorten geht der Trend nicht vorbei.

Aus diesem Grund ist über die letzten Monate eine Kampagne entstanden, mit der ANregiomed als einer der größten kommunalen Arbeitgeber in Westmittelfranken wieder sichtbarer wird.

Im Gegensatz zu üblichen Konzepten wird auf die Ideen und den Input der Pflegenden sowie der Medizinerinnen und Mediziner gesetzt.

Weil unsere Kolleginnen und Kollegen am besten wissen, worauf es ankommt, haben wir ihnen zugehört. Und sie zu den Gesichtern der Kampagne gemacht.

In den nächsten Wochen und Monten wird ANregiomed mit ihnen Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen. Überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen.

Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Andreas Winter und Julia Dell sind Teil der Kampagne.







SEHR GEEHRTE LESERINNEN,
SEHR GEEHRTE LESER,



trotz aller Herausforderungen ist das Gesundheitswesen eines der spannendsten Arbeitsfelder, die man sich vorstellen kann. In dieser Ausgabe stellten wir Ihnen Elizabeth Hirschmann vor, die als Assistenzärztin an der Klinik Rothenburg arbeitet. Ihr Engagement, ihr Fleiß und ihre Empathie weisen großes Potential auf.

Elizabeth Hirschmann kommt aus Rothenburg. Vor elf Jahren machte sie ein Praktikum auf einer unserer Stationen. Und während des Medizinstudiums kehrte sie immer wieder zurück, um hier Praktika abzuleisten. Dass sie jetzt ihre Assistenzarztzeit hier verbringt, ist auch ein Kompliment an die Klinik. Denn sie kann sich ihren Arbeitsplatz aussuchen.

Die junge Ärztin steht stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vier ANregiomed-Standorte, die sich den Menschen und der Region verbunden fühlen. So wie Elizabeth Hirschmann setzen sie sich dafür ein, dass unsere Patientinnen und Patienten sicher und kompetent versorgt werden.

Das Gleiche gilt für Dr. Markus Sporkmann an der Klinik Dinkelsbühl und Andres Tapia am Klinikum Ansbach. Jeder von ihnen wie auch alle anderen ANregiomed-Beschäftigten übernehmen volle Verantwortung an jedem Tag und in jeder Nacht im Jahr. Mit allem, was dazugehört.

Es ist eben nicht einfach nur ein Job. Es ist viel mehr. Es ist eine Berufung, die das ganze Leben bestimmt.

Ihre

Amelie Becher

UNSERE STANDORTE

Klinikum Ansbach
Escherichstraße 1
91522 Ansbach
Tel. 0981 484-0

Klinik Dinkelsbühl
Crailsheimer Straße 6
91550 Dinkelsbühl
Tel. 09851 91-0

Klinik Rothenburg
Ansbacher Straße 131
91541 Rothenburg o. d. T.
Tel. 09861 707-0

E-Mail:
info@anregiomed.de

Praxisklinik Feuchtwangen
Kurzzeitpflege

Ringstraße 96
91555 Feuchtwangen
Tel. 09852 909-4860
E-Mail:
kurzzeitpflege@anregiomed.de

ANregiomed MVZ Ansbach
Escherichstraße 1
91522 Ansbach

ANregiomed MVZ Dinkelsbühl
Karlsbader Straße 7
91550 Dinkelsbühl

ANregiomed MVZ Feuchtwangen
Ringstraße 96
91555 Feuchtwangen

MVZ Rothenburg ANregiomed
Ansbacher Str. 131
91541 Rothenburg o. d. T.

ANregiomed MVZ Rothenburg
Ansbacher Straße 13
91541 Rothenburg o. d. T.

E-Mail:
info@anregiomed-mvz.de

UNSERE AUSBILDUNGS­STANDORTE

ANregiomed Akademie
Schulzentrum Pflegeberufe mit Standorten an unseren Kliniken in Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg

Crailsheimer Straße 6b
91550 Dinkelsbühl
Tel. 09851 91-4290

E-Mail:
info@akademie-anregiomed.de

Ausbildungsberufe:
Pflegefachfrau / Pflegefachmann (auch in Teilzeit möglich)
Integrierte Pflegefachhelferausbildung (Alten- und Krankenpflege)
Hebamme und Entbindungspfleger




Alle Fotografien wurden unter den geltenden Hygienevorschriften mit Mindestabstand erstellt.




Impressum

Anschrift

ANregiomed gKU
Gemeinsames Kommunalunternehmen
der Stadt Ansbach und des Landkreises Ansbach

Escherichstraße 1, 91522 Ansbach
Telefon: 0981 - 484-0, Telefax: 0981 - 484-2336
E-Mail: info​ (at) ​anregiomed.de

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:
Vorstand Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (Anschrift wie oben)

 

Haftung für externe Links

Wir distanzieren uns ausdrücklich von den Inhalten aller externen Links auf unserer Website. Mit deren Inhalten wollen wir uns weder solidarisieren noch machen wir uns diese zu eigen. Gleiches gilt für Inhalte externer Seiten, die auf unsere Website verlinkt sind. Wir übernehmen daher auch keine Haftung für die Inhalte externer Links oder solcher Seiten, die auf unsere Webseite verlinkt sind. Zum Zeitpunkt der externen Verlinkung wurden die Inhalte der Links von uns geprüft. Eine regelmäßige Überprüfung findet jedoch nicht statt. Eine nachträgliche Veränderung der externen Inhalte durch die jeweiligen Anbieter ist daher nicht  ausgeschlossen. Sollten Sie der Meinung sein, dass die verlinkten Seiten gegen geltendes Recht verstoßen, bitten wir Sie, das uns zur Überprüfung und ggf. zur Aufhebung der externen Links mitzuteilen.

 

Haftung für eigene Inhalte

Wir sind lediglich für eigene Inhalte verantwortlich. Die auf unserer Website dargestellten eigenen Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen angeboten. Wir erheben dabei jedoch keinen Anspruch auf stetige Vollständigkeit und Richtigkeit der dargestellten Informationen und übernehmen keine Haftung für Schäden, die den Nutzern unserer Website dadurch entstehen könnten, dass sie auf eine Information vertraut haben, die sie bei der Nutzung unserer Website erhalten haben.

Die Informationsangebote können und wollen in keinem Fall eine persönliche Beratung durch einen Arzt ersetzen. Die auf unsere Website dargestellten Informationen dienen den Nutzern lediglich zu privaten, allgemeinen Informationszwecken.

 

Haftung Urheber- und Kennzeichenrecht, Bildnachweise

Wir sind bestrebt, in allen Publikationen die Urheberrechte der verwendeten Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu beachten, von uns selbst erstellte Fotos, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu nutzen oder auf lizenzfreie Fotos, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zurückzugreifen. 

Alle innerhalb des Internetangebotes genannten und ggf. durch Dritte geschützten Marken- und Warenzeichen unterliegen uneingeschränkt den Bestimmungen des jeweils gültigen Kennzeichenrechts und den Besitzrechten der jeweiligen eingetragenen Eigentümer. Allein aufgrund der bloßen Nennung ist nicht der Schluss zu ziehen, dass Markenzeichen nicht durch Rechte Dritter geschützt sind! 

Das Copyright für veröffentlichte, vom Autor selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten. Eine Vervielfältigung oder Verwendung solcher Fotos, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors und der ANregiomed nicht gestattet.

Bei Rückfragen können Sie sich gerne an uns wenden.
angesicht​ (at) ​anregiomed.de

 

Konzeption & Umsetzung

Ulrike Meyer auf der Heide (Ltg.), Corinna Stoll
DLZ Kommunikation & Marketing

Digital Royal
http://www.digitalroyal.de/

Fotos: Tyler Larkin

Redaktionelle Betreuung und Inhaltspflege erfolgt durch das DLZ Kommunikation & Marketing.